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Informationen zum Projekt

Das Beste, was Gaana für ihre fünfjährige Otgontsereg tun konnte, war sie loszulassen. „Meine Jüngste lebt im Wai-Ci-Ci“, erklärt die 39-jährige. Sie meint das katholische VCC, das „Verbist Care Center“, eines von vierzig Heimen für Straßenkinder in Ulan Bator. Ich besuche meine Kleine jede Woche. Und ich sehe, sie blüht wie eine Blume“, strahlt Gaana, so als entschädige sie das Wohl ihrer Tochter für etwas, was sie selbst vermisst: ein „echtes Zuhause“. Von einer Wohnung, mit Kochherd, Bettstatt und einem Schrank für die Wäsche, davon träumt Gaana, wenn sie vor der bitteren Kälte flieht und am zentralen Busbahnhof von Ulan Bator in eines der Kanallöcher hinabsteigt.

„Manholes“, Menschenlöcher, heißen die unterirdischen Hohlkammern des städtischen Heizungssystems. Das Labyrinth aus meterdicken Heißwasserrohren ist der einzige Ort, an dem die Obdachlosen bei Temperaturen bis zu vierzig Grad unter Null den langen mongolischen Winter überleben können. Gaanas Höhle misst zwei Mal zwei Meter. Das stickige Loch teilt sie mit ihrer ältesten Tochter Ankhtsereg und deren Säugling Ankhbayar. Als Schlafstelle dient ein feuchtklammes Nest aus zerschlissenen Wolldecken. In einer Ecke stehen zwei Mülltüten mit Altkleidern aus Caritasbeständen, dazwischen tummelt sich ein halbes Dutzend verwilderte Welpen. 

Jeder kennt die Frau, die versucht, mit Stiefeletten, brauner Kunstlederhose und einer schwarzweißen Bomberjacke über drei dicken Pullovern „nicht verwahrlost auszuschauen“. Unter den Obdachlosen genießt Gaana einiges Ansehen. Ja, sie ist sogar so etwas wie die heimliche Königin der Gestrandeten. Sie schlichtet manch unseligen Streit, verprügelt bisweilen zudringliche Kerle, gibt Tipps wo gerade eine heiße Suppe oder gebrauchte Mäntel verteilt werden, nutzt ihre Kontakte zu Mitarbeitern internationaler Hilfsorganisationen. „Die Leute hören auf mich, weil ich meinen Verstand nicht vertrinke. Vodka in meiner Gegenwart, das dulde ich nicht. Schon gar nicht bei Kindern“, sagt die energische Frau. 

Father Gilbert Sales, ein phillipinischer Missionar, wollte nicht länger mit anschauen, wie selbst kleine Kinder in unterirdischen Löchern wohnen. Er stellte einen Projektantrag an das katholische Hilfswerk „Misereor“ und erhielt Geld für den Bau des „Verbist Care Center“ (VCC). Heute trägt das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Aachen die Unterhalts und Personalkosten des VCC, in dem 120 Kinder leben. Kinder wie Gaanas Jüngste Otgontsereg, wie Bayar oder Anouka. „Eine Jurte unten am Fluss, wo immer der Ofen brennt. Und jeden Abend warmes Essen. "Als Gaana ihre Tochter fragt: „Was gefällt dir im VCC am besten“, antwortet die Kleine nur mit dem schlichten Wort: „Alles."

Weitere Hilfsprojekte von Kindermissionswerk 'Die Sternsinger' e.V.

Trägerorganisation des Projekts

Kindermissionswerk 'Die Sternsinger' e.V.

Kindermissionswerk 'Die Sternsinger' e.V.
Register-Nr.: VR 2056

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