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Informationen zum Projekt

Heute sind wir mit Fatema Khatun, einer Kinderrechtsexpertin, Mitarbeiterin unseres Partners Seva Kendra Calcutta (SKC) unterwegs. In Gobra im Gobindapur Gram Panchayat an der Grenze zu Bangladesch zeigt sie uns „ihr“ Nachhilfezentrum, in dem sie 24 Kinder aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen (FN1) betreut. Begeistert empfangen uns die Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren – ehemalige KinderarbeiterInnen und Schul­abbrecherInnen – und zeigen uns, was sie bereits gelernt haben: Rechnen mit Steinchen, Buchstaben, Lieder singen und Reime aufsagen. Jedes Kind bis vierzehn Jahre, das nicht regelmäßig eine Schule besucht, gilt als Kinderarbeiter laut Definition der MV Foundation, nach deren Konzept SKC seit Jahren arbeitet(FN2). Auch ein achtjähriges gehörloses Mädchen besucht regelmäßig das Zentrum. Fatema erklärt uns, dass die Eltern sich den Schul­besuch für ihre Tochter Sonali wünschten, doch die Leitung der staatlichen Grundschule verweigerte ihrer Tochter wegen ihrer Behinderung die Teilnahme am regulären Unterricht. In vielen längeren Gesprächen konnte Fatema die Schulleitung und die Lehrkräfte überzeugen, Sonali aufzunehmen. Sonali ist glücklich und kann trotz ihrer Beeinträchtigung dem Unterricht gut folgen(FN3). In einem anderen Fall identifizierte Fatema einen sehr vernach­lässigten und unterernährten Jungen in der Gemeinde, dessen psychisch erkrankte Eltern sich nicht ausreichend um ihn küm­mern konnten. Auch hier führte Fatema viele Vertrauen aufbau­ende Gespräche mit der Familie, und dank der Unterstüt­zung eines Lehrers kann Mostafin nun zur Schule gehen, wo er neben dem Unterricht auch täglich eine warme Mahlzeit be­kommt. Es sind bewegende Geschichten und Fatemas Tatendrang und ihr Wille zu Veränderungen beeindrucken uns sehr.

Momentan unterhält SKC zehn Nachhilfezentren, in denen für Schulkinder aus benachteiligten Familien täglich zwei Stunden Hausaufgabenbetreuung und Förderunterricht angeboten werden, sowie 20 Motivation Centres, in denen an zwei bis drei Tagen pro Woche jeweils zwei Stunden Unterricht für ehemalige Kinderar­beiterInnen und SchulabbrecherInnen angeboten wird, um diese für einen regulären Schulbesuch fit zu machen. So kann das Team von SKC etwa 1.000 Kinder in den Gram Panchayats Saguna und Gobindapur (mit ca. 16.000 Haushalten und mehr als 18.500 Kin­dern von 0 bis 18 Jahren) fördern und ihnen Spaß am Lernen vermitteln. Neben dem Unterricht in den Zentren führen die MitarbeiterInnen unzählige Gespräche zu Kinderrechten mit den Familienangehörigen, den Schulen, den Mutter-Kind-Zentren (ICDS), den Gemeindemitgliedern und Behörden. Wo immer Bedarf ist, um Hürden für die Einschulung oder die regelmäßige Teilnahme am Unterricht zu überwinden, um für Kinderrechte, Hygiene und Ernährung oder andere wichtige Themen zu sensi­bilisieren, sind Fatema und ihre KollegInnen zur Stelle.

Alle Kinder, die in die von der Indienhilfe finanzierten Zentren kommen, bringen ihre eigene Geschichte und einen anderen Hintergrund mit: Mal liegen die Herausforderungen eher in den Familien und deren Lebensumständen, wie geringes Einkommen und Armut, fehlendes Bewusstsein für Bildung und Rechte, hoher Alkoholkonsum und häusliche Gewalt, mal eher bei den Behör­den oder Schulen. Für jedes dieser Kinder suchen Fatema und ihre KollegInnen einen eigenen Lösungsansatz. Dies macht ihre Arbeit interessant, aber auch sehr zeitaufwändig und herausfor­dernd. Ihre Motivation und ihr unermüdliches Engagement sind wichtige Voraussetzungen der großen und kleinen Erfolge. „Es braucht Jahre, um einen Erfolg in einem ganzen Dorf zu sehen.“ sagt Fatema mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Es macht sie glücklich, wenn sie sieht, wie die von ihr betreuten SchülerInnen Spaß am Lernen haben, gerne und regelmäßig in die Schule gehen und in ihrem Dorf selber für Kinderrechte eintreten.

In einzelnen Dörfern im Saguna GP, seit vielen Jahren von uns gefördert, kann SKC sein Engagement mittlerweile langsam zurückfahren. Dort ist das Bewusstsein, wie wichtig gute Bildung, Ernährung, Hygiene und Gesundheit für die Entwick­lung der Kinder sind, weit verbreitet in der Bevölkerung und die Gemeindemitglieder sind in Gruppen organisiert, die im Notfall einschreiten, z.B. bei schwerer häuslicher Gewalt oder Kinder­ehe. Noch begleitet das Team von SKC diese Gruppen, doch werden die Ressourcen jährlich reduziert, um die freiwerdenden Mittel in neuen Dörfern mit höherem Bedarf einzusetzen.

Mit Ihrer Spende tragen Sie zu den Erfolgen von SKC bei und ermöglichen Schulbesuch statt Kinderarbeit!

Kosten 2023/24: etwa 47.000 € – ca. 45 €/Kind
Stichwort: Kinderrechte

FN1 : Das sind in dieser Region vor allem Dalits (Angehörige der registrierten „unberührbaren“ Kasten) und arme muslimische Minderheiten
FN2: Als Kinderarbeit zählen auch Haushaltsarbeiten, Betreuung von Geschwistern, Mithilfe bei der Feldarbeit und andere Tätigkeiten, die vom Schulbesuch abhalten. MV Foundation ist eine führende Organisation in Bezug auf Kinderrechte in Indien. 
FN3: Im April 2023 startete unser neues Projekt „Moving Ahead“ mit dem Partner SANCHAR, um unsere Projektpartner zum Thema Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren und Inklusion in allen Projekten zu stärken. Im nächsten Info-Brief werden wir von „Moving Ahead“ berichten.

Weitere Hilfsprojekte von Indienhilfe e.V.

Trägerorganisation des Projekts

Indienhilfe e.V.

Indienhilfe e.V.
Register-Nr.: 652

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