Schulspeisung Kolumbien
Bei diesem Hilfsprojekt des Rotaryclubs Bad Vilbel und des Rotary Hilfsfonds Bad Vilbel e.V. wird die Mittagsküche der Mädchenschule "La Milagrosa" gesponsort. Die Schule liegt in Popayán, der Hauptstadt der Region Cauca im Südwesten Kolumbiens. Bedingt durch die schlechte wirtschaftliche Lage des gesamten Landes, wird die Zahl der Beschäftigungslosen stetig größer, die Armut begünstigt die Zunahme der Kriminalität und der politischen Radikalisierung.
Die Mädchenschule "La Milagrosa" wurde 1962 von den Schwestern des Vinzentiner Ordens gegründet. Die Schülerinnen kommen aus ärmlichen Vierteln im Norden Popayàns, wo sie meist in kleinen Baracken mit mehreren Familien auf engstem Raum am Rande des Existenzminimums leben. In der Regel wachsen sie ohne Vater auf, ihre Mütter sorgen alleine für das Familieneinkommen als Wäscherinnen, Hausmädchen oder Verkäuferinnen auf Märkten.
In diesen Vierteln gibt es viele Drogenabhängige, es herrscht eine hohe Straßenkriminalität. Das Ziel der Einrichtung "La Milagrosa" ist es daher, benachteiligten Mädchen mittelloser Familien Schulbildung und Sicherheit vor dem Leben auf der Straße zu gewähren. Dabei ist "La Milagrosa" eine der wenigen Schulen, an der kein Schulgeld bezahlt werden muss. Mitte der 60er Jahre bestand die Schule aus zwei Klassenräumen mit 60 Schülerinnen.
Seit 2004 wird die Schule von den Bad Vilbeler Rotariern finanziell unterstützt. Mittlerweile werden über 700 Schülerinnen in dieser Schule unterrichtet, davon ca. 350 Grundschülerinnen und 350 Oberstufenschülerinnen. 2005 fand das erste Mal das Abitur statt und 2007 schlossen bereits 31 Schülerinnen die Schule mit dem höchsten Abschluss ab, 18 der jungen Frauen schafften überdies den Sprung an die Universität. Aber nicht nur diese Schülerinnen haben gute Chancen, sondern auch jene, die zwar kein Abitur machen, aber zumindest durch eine solide Schulausbildung aus dem Teufelskreis von Analphabetismus und Armut herausgerissen werden und sich in bürgerlichen Berufen etablieren können.
Es gibt eine Schulkantine und tägliche Schulspeisung. Letztere wird vom RC Bad Vilbel und dem Hilfsfonds seit 2004 mit jährlich 4.000 Euro gefördert und spielt im Konzept der Schule eine Schlüsselrolle, denn viele Familien könnten es sich nicht leisten auf die Arbeitskraft ihrer Töchter während der Schulzeit zu verzichten, wenn diese nicht zumindest eine subventionierte warme Mahlzeit am Tag in der Schule erhielten und dadurch das Familienbudget entlasteten.
Die Anzahl der Mädchen, die in der Mensa zu Mittag essen beträgt derzeit ca. 420. Getreu dem Grundsatz, dass Kostenloses oft als wertlos erachtet wird, bezahlen die Schülerinnen für das Essen einen Eigenbeitrag von 0,55 Euro pro Woche. Für die Schulspeisung werden pro Jahr insgesamt etwa 11.000 Euro ausgegeben.