Die Situation
Die Serra das Andorinhas liegt im brasilianischen Amazonasgebiet, ca. 150 km südlich der Stadt Marabà. Sie stellt eine der letzten ökologisch weitgehend intakten Inseln im bereits stark entwaldeten Süden des Bundesstaates Pará dar und bietet vielen vom Aussterben bedrohten Pflanzen- und Tierarten ein Refugium. Im nur zu Fuß erreichbaren Tal leben ca. 50 Familien von Kleinbauern. Brandrodung stellt derzeit die einzige ihnen mögliche Wirtschaftsweise dar. Seit 8 Jahren ist die Stiftung "Serra das Andorinhas" (Fundação Serra das Andorinhas - FSA) in der Serra das Andorinhas aktiv. Sie verwaltet dort derzeit 3.679 Hektar Primärwald und betreibt die Eintragung des Gebietes als Naturpark auf nationaler und internationaler Ebene (EU). Zwischen den Mitarbeitern der Stiftung und den Talbewohnern besteht ein echtes Vertrauensverhältnis, zu dem die von der FSA erreichte Verbesserung der Gesundheitsversorgung, der Schulbildung sowie die in den vergangenen Jahren durchgeführten Umweltbildungsprogramme wesentlich beigetragen haben. Die Entwaldung ist in den letzten Jahren stark gebremst worden, weitere Fortschritte sind jedoch von der Schaffung von ökonomischen Alternativen zur Brandrodung abhängig.
Das Projektziel
Ziel des Projektes ist der Schutz der noch verbliebenen intakten Ökosysteme durch Umweltbildung am Beispiel einer neuen, ökologisch verträglichen Einnahmequelle (Bienenzucht). Die wirtschaftliche Notwendigkeit für Brandrodungen wird reduziert, gleichzeitig werden ökologische Zusammenhänge vermittelt, die die enge Verknüpfung von intaktem Lebensraum und langfristig tragfähigen ökonomischen Aktivitäten begreiflich machen. Über Seminare zur Umweltbildung, kombiniert mit praktischer Anleitung zur Bienenzucht, wird sowohl die Akzeptanz der Kleinbauern für Umweltschutzgedanken erhöht, als auch die praktische Umsetzung des mit der Umweltbildung vermittelten ökologischen Bewußtseins in einer ökonomisch relevanten Aktivität ermöglicht. So wird gezeigt, daß der schonende Umgang mit dem Ökosystem sich auch finanziell und langfristig auszahlt. Gleichzeitig wird die Stellung der FSA gestärkt und damit die Chance erhöht, das Gebiet unter nationalen und internationalen Naturschutz zu stellen.
Bisherige Erfolge / Aktuelle Situation
Das Projekt war nach leichten anfänglichen Schwierigkeiten schließlich ein großer Erfolg. Den Bewohnern des Sucupiratales konnten anhand der Bienenzucht ökologische Zusammenhänge ihres Lebensraumes begreiflich gemacht werden. Sie nutzen nun ihr neu erworbenes Wissen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes und ihres Lebensraumes. Als neue, ökologisch verträgliche Einnahmequelle verhalf die Bienenzucht zur Reduzierung von Brandrodungen und deren Folgen. Nach über 20 durchgeführten Seminaren und Trainingskursen betreiben nun 20 Kleinbauern selbstständig Bienenzucht. Sie erhalten im Bedarfsfall noch Beratung und Unterstützung. Monatlich produzieren sie mit insgesamt 25 Bienenhäusern etwa 40 Liter Honig. Die Familien haben sich erfolgreich eine neue ökologisch verträgliche Einnahmequelle erschlossen. Wenn auch die Brandrodung noch nicht zur Gänze eingestellt wurde, so ist jedoch eine deutliche Verminderung der Brände festzustellen und vor allem die Bereitschaft, das Übergreifen des Feuers auf den Wald zu verhindern.
Was können sie tun?
Die erzielten Wirkungen sind in ihrem Ausmaß zunächst noch nicht übermäßig eindrucksvoll. Zeigen sie doch, daß man sich noch am Anfang eines relativen langwierigen Prozessen befindet, nämlich der Bildung von Umweltbewußtsein. Bei Projektende waren schließlich 20 Bienenzüchter aktiv. Diese Zahl könnte sicherlich noch deutlich erhöht werden, da die Nachfrage aufgrund des offensichtlichen Erfolgs groß ist. Zur Zeit sind jedoch die finanziellen Bedingungen für eine Weiterführung der Seminare nicht gegeben. Genau darum bemüht sich EarthLink in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Projektträger FSA.
Dabei ist natürlich jegliche Hilfe ihrerseits herzlich willkommen!
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