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Informationen zum Projekt

„Hätten Sie den Mann nicht zuvor behandelt, wäre er jetzt tot.“ Der Arzt im Gesundheitszentrum von San Mateo, ein Munizipium von Quetzaltenango, bedankte sich bei Angelica und verabschiedete sich. Angelica ist ehrenamtliche Gesundheitspromotorin in einem kleinen Dorf, ca. 20 Kilometer entfernt von San Mateo. Ihr Patient, Don José, ist ein armer Landwirt, der Stunden zuvor, durch die Einatmung von Pestiziden vergiftet, in seinem Hause lag.

Alles begann wenige Stunden zuvor. Angelica war Zuhause mit den Kindern. Plötzlich klopfte es heftig an der Tür. Es war Martita, die Tochter von Don José, die aufgeregt nur sagte „Mein Vater stirbt, Sie müssen etwas tun“. Während Martita bei den Kindern blieb, lief Angelica zum Haus von Don José. Die Lage war zum Glück eindeutig: Vergiftung durch Einatmung von Pestiziden. Den Fall hatten sie in ihrer Ausbildung bereits behandelt und für solche Fälle sogar eine kleine Dose mit Kohle vorbereitet. Das Heilmittel wirkte schnell. Don José musste sich mehrmals übergeben. Nach und nach kam wieder Farbe in sein Gesicht. Dankbar schaute er auf Angelica, die resolut wie sie war, einfach sagte: „So, und jetzt ab zum Arzt“.

Wie Angelica sind viele ehrenamtliche Gesundheitspromotorinnen in ihren Dörfern und Gemeinden der erste und einzige Referenzpunkt in Gesundheitsfragen: sie begleiten Schwangerschaften, beraten Familien mit unterernährten Kindern, behandeln Dengue-Patienten, schauen Wunden nach oder helfen chronisch kranken Patienten (z.B. Diabetiker, die regelmäßig gespritzt werden müssen). Zu ihren Aufgaben gehört aber auch zu entscheiden, ob ein Patient zum nächsten Arzt oder sogar zum Krankenhaus gehen muss. Dafür haben sie neben ihrer Arbeit und familiären Verpflichtungen eine einjährige Ausbildung bei FUNDAP abgeschlossen.

Während der Ausbildung erstellen die Gesundheitspromotorinnen ein Notizheft über das Erlernte, auf das sie immer wieder zurückgreifen können. Im Notfall ist dies leider nicht immer möglich, entweder weil das Heft nicht zur Hand ist oder weil die nötige Information über Diagnose und Behandlung nicht rechtzeitig zu finden ist. Eine andere Schwierigkeit ist die Weiterbildung der Gesundheitspromotorinnen. FUNDAP bietet Weiterbildungsseminare für sie an. Allerdings können viele von ihnen aus familiären und finanziellen Gründen nicht daran teilnehmen. In Zusammenarbeit mit FUNDAP wollen wir in der RDS mit der Entwicklung der App „PROSALUD - Wissen, Lernen, Handeln“ eine innovative Antwort auf beide Probleme anbieten und die Arbeit und die Weiterbildung der Gesundheitspromotorinnen in Guatemala unterstützen.

PROSALUD soll aus 3 Funktionen bestehen:

1. Diagnose-Tool und WIKI-Bereich: Anhand von ausgewählten Symptomen bietet PROSALUD dem User eine Reihe von möglichen Diagnosen an und stellt weitere Informationen zur Diagnosestellung und Behandlung zur Verfügung. Diese Informationen können über die App offline abgerufen werden. Darüber hinaus stehen weitere Informationen und Kurzvideos zu Krankheitsbildern (insbesondere in den Bereichen Mutter-Kind-Gesundheit, Unter- und Mangelernährung, Krankheiten der Atmungswege), Behandlungsmethoden sowie Hygiene zum Download zur Verfügung. Diese Informationen und Videos dienen zur Weiterbildung der Gesundheitspromotorinnen, werden im Rahmen des Projektes entwickelt und werden anschließend auch auf einer offenen Plattform zur Verfügung gestellt.

2. Örtliche Information über die nächstliegenden Behandlungszentren: Hier finden die Nutzer die nächstgelegene Gesundheitsstation oder Krankenhaus, die aktuellen Kontaktpersonen sowie Angaben zu den für die Behandlung notwendigen Dokumenten. Diese Information (und ihre Aktualität) ist besonders relevant, da eine wichtige Aufgabe der Gesundheitspromotorin die Einweisung (eine Empfehlung im eigentlichen Sinne) der Patienten in die nächstliegende Gesundheitsstation oder Krankenhaus ist.


3. Reporting Funktion: PROSALUD wird mit den Kliniken und Ausbildungszentren von FUNDAP vernetzt sein. Die Gesundheitspromotorinnen können für jeden behandelten Patienten eine anonyme Online-Kartei mit einigen Daten des Patienten (Geschlecht, Alter, Symptome, Diagnose, Behandlung, etc.) erstellen. Diese Karteien werden bei Gelegenheit mit den entsprechenden Referenz-Kliniken synchronisiert. Dadurch können die Ärzte oder das Ausbildungspersonal die Arbeit der Gesundheitspromotorinnen betreuen, beraten und die Ausbreitung von Krankheiten in bestimmten Regionen rechtzeitig erkennen und die Gesundheitspromotorinnen entsprechend informieren. Darüber hinaus können die Gesundheitspromotorinnen über WhatsApp-Anfragen (inkl. Anhänge und Fotos) an das medizinische Personal der Kliniken von FUNDAP oder an ihre Ausbilderinnen schicken und von ihnen beraten werden.

PROSALUD wird in die bestehenden Gesundheitsprogramme von FUNDAP organisch eingegliedert und von interdisziplinären Teams mit langjähriger Erfahrung strukturell und inhaltlich entwickelt. Das Projekt hat vier Teile, die mit jeweils einem Meilenstein enden:
• Entwicklung von PROSALUD 1.0 (6 Monate).
• Pilotprojekt für 50 Gesundheitspromotorinnen, Entwicklung von Weiterbildungsmaterial, Zusammenfassung der Ergebnisse und Verbesserungsvorschläge (12 Monate).
• Validierungsphase von PROSALUD anhand der Ergebnisse des Pilotprojektes, Relaunch von PROSALUD 2.0 (6 Monate).
• Expansionsphase mit 300 Gesundheitspromotorinnen (12 Monate), Validierung und Relaunch der endgültigen Version.

Für die Entwicklung von PROSALUD werden 60.000.- € gesucht. Helfen Sie uns?

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Trägerorganisation des Projekts

Rhein-Donau-Stiftung e.V.

Rhein-Donau-Stiftung e.V.
Register-Nr.: VR 9068

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