Herausforderungen
Haiti ist das ärmste Land des lateinamerikanischen Kontinents. Fast 60 Prozent der haitianischen Bevölkerung leben unter der nationalen Armutsgrenze von 2,41 USD am Tag und rund ein Viertel lebt unter der nationalen extremen Armutsgrenze von 1,23 USD am Tag. Diese Menschen gelten als extrem arm („ultrapoor“): Sie können sich häufig keine einzige richtige Mahlzeit am Tag leisten, sie leben in Hütten, die keinen wirklichen Schutz bieten und ihre Gesundheit ist durch die mangelhafte Ernährung und den fehlenden Zugang zu sauberem Trinkwasser dauerhaft gefährdet. Viele von ihnen haben keine Toilette und müssen ihren Bedürfnissen auf den umliegenden Feldern nachkommen, wodurch sie sowohl sich selbst als auch andere Menschen in ihren Gemeinden gefährlichen Krankheitskeimen aussetzen. Ein Viertel der haitianischen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren muss arbeiten, um die Familie zu unterstützen. Viele der Betroffenen sind Frauen, die weder über Geld, noch über Land oder das nötige Wissen verfügen, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder aufzubringen.
Das Projekt
Seit September 2017 führen wir gemeinsam mit Fonkoze Ultrapoor-Projekte durch. Im ersten Projekt, welches erfolgreich im Oktober 2019 beendet wird, konnten wir 150 extrem arme Familien unterstützen. Im Rahmen eines zweiten, noch laufenden Projekts, das im Juni 2018 startete, helfen wir weiteren 250 Familien dabei, den ersten Schritt aus der Armut zu machen.
Dank der Unterstützung von privaten und institutionellen Spendern können wir im Herbst 2019 ein weiteres Projekt starten. Dieses Projekt soll weiteren 200 extrem armen Frauen und ihren Familien eine echte und nachhaltige Chance auf ein besseres Leben ermöglichen.
Projektziele
Ziel der beiden Projekte ist es, der ländlichen Bevölkerung eine Perspektive für die Zukunft zu schaffen. Die Familien werden sich eine nachhaltige Existenzgrundlage aufbauen, ihre Gesundheitssituation verbessern und sie werden am Ende der Projekte über eine stabile Hütte und eine Latrine verfügen.
Ihre Lebenssituation wird sich hierdurch maßgeblich verbessern und sie können damit einen ersten Schritt aus der extremen Armut machen. Der ganzheitliche Ansatz des Projektes leistet einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung und zur Frauenförderung im Zentraldepartment Haitis.
Da die Frauen in den ländlichen Gebieten Haitis durchschnittlich vier Kinder haben, wird sich im Ergebnis nicht nur die Situation der insgesamt 400 Teilnehmer/innen verbessern, sondern es werden insgesamt etwa 1.000 Menschen erreicht.